Über die Schönheit Islands – Eine Rundreise um die Insel

04/09/2019

Island – Du wunderschönes Ding!

Bereits dreimal waren wir auf der Insel weit oben im Nordatlantik. Im Mai 2017 haben wir uns 14 Tage Zeit genommen um einmal um die Insel zu fahren und haben uns dort sowohl in die raue Natur als auch in die Menschen weit im Norden verliebt. Zwei weitere Male haben wir den Süden als auch den Süd-Osten erkundet. Da ich sehr gerne an die Zeit in Island zurück denke, packe ich all unsere Erfahrungen in diesem Blogbeitrag zusammen.

Sollte dich der Norden genauso reizen wie mich, dann könnten dir die folgenden Blogbeiträge über Skandinavien gefallen. Hier berichte ich über einen Sommer in Dänemark oder hier über unsere Reisen in den Norden Norwegens. Aber jetzt zu Island…

Eine Reise beginnt

Zwei Drittel der Isländer leben in Reykjavík, dementsprechend ruhig und unberührt ist die Natur. Und genau das liebe ich daran.

Direkt von Frankfurt sind wir mit Icelandair nach Keflavík geflogen, haben uns dort einen 4×4 gemietet. Solltest du einmal fernab von den normalen Straßen fahren wollen oder im Winter Island besuchen, würde ich Dir immer einen 4×4 empfehlen. Gerade wenn du ins Landesinnere fahren möchtest, musst du einen Geländewagen mieten, denn die F-Straßen in Island dürfen (und können) nur damit befahren werden. Bei unserer ersten Reise haben wir bei Happy Camper einen Caddy gemietet in dem wir geschlafen haben. Leider wurden zwei Wochen vorher die Regelungen zum Wildcampen in Island geschärft, sodass man seither nicht wie noch damals, überall Campen kann. Wir mussten Campingplätze anfahren und da im Mai nicht die Hauptreisezeit ist, waren leider nicht alle Plätze geöffnet. Beim zweiten und dritten Islandbesuch hatten wir uns gegen Camping entschieden und haben einen 4×4 bei Geysir gemietet und waren damit super zufrieden. Die Vermietung verlief reibungslos und die Jungs und Mädels von Geysir waren sehr zuvorkommend (so freundlich wie die Isländer eben sein können, mehr dazu in einem anderen Blogbeitrag).

Hitting the road

Und los ging die Reise. Ungefähr 45-50 Minuten braucht man von Keflavík in die Hauptstadt Islands: Reykjvík, die unbedingt ein (oder mehrere) Stops wert ist. In diesem Beitrag konzentriere ich mich jedoch nicht auf Reykjavík, das werde ich gerne in einem eigenen Post nochmal näher erläutern.

Die Hauptverkehrsverbindung in Island ist die Hringvegur (dt. Ringstraße). Sie führt einmal um Island und verbindet alle größeren Städte: Reykjvík, Selfoss, BorgarnesAkureyriEgilsstaðir und Höfn. Da wir beim ersten Mal einen sehr starken Orkan (ca. 150km/h Windstärke) hatten, der LKW´s umfallen ließ und dadurch Straßen gesperrt wurden, mussten wir unsere geplante Route über den Haufen werfen und fuhren in die andere Richtung. Also hieß es für uns erstmal heading up to the north!

Golden Circle, Tomatenplantage und Secret Lagoon

Eine beliebte Route in Island ist Gullni hringurinn – der Golden Circle der drei der bekanntesten Sehenswürdigkeiten an einem Tag abklappern lässt. Solltest du nur wenig Zeit in Island haben, dann kann ich dir diese Route definitiv empfehlen, aber mach dich auf viele Touries gefasst! Solltest du nach Þingvellir (einem wunderschönen Nationalpark, der sehr an Kanada erinnert) , dem Geysir oder dem atemberaubenden Wasserfall Gullfoss hunger bekommen, dann solltest du die familiengeführte Tomatenplantage Friðheimar besuchen. Wir konnten uns mit einer leckeren selbstgemachten Tomatensuppe, Tomatenpasta und auch einem Bloody Mary wärmen und werden beim nächsten Mal sicher wieder kommen. Weiter ging es für uns in die Secret Lagoon nach Flúðir , die deutlich weniger gehyped wird wie die berüchtigte Bláa Lónið (Blue Lagoon). In diesem kleinen geothermal Schwimmbad lässt es sich aushalten, der Eintrittspreis ist absolut gerechtfertigt und dort tummeln sich lange nicht so viele Touries. Mir hat es dort richtig gut gefallen.

Ab in den Norden! 

Weiter ging es Richtung Norden und je nördlicher man in Island kommt, desto weniger ist hier los. Dem Westen Islands wird leider nur viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Gerade die Halbinsel Snæfellsnes ist ein Roadtrip wert! Dort steht die wunderschöne Búðakirkja. Eine traumhaft schöne schwarze Kirche zwischen hohen Bergen und dem Meer – ein unglaublich magischer Ort. Solltest du die Möglichkeit haben Snæfellsnes zu bereisen, dann lasse dir hier unbedingt Zeit. Im kleinen Fischerort Arnarstapi wurden in den letzten Jahren wunderschöne Hütten gebaut, die man mieten kann, die einen unbeschreiblichen Blick auf den Atlantik werden.

Da wir im Mai in 13 Tagen einmal um die Insel gefahren sind, war es leider nicht möglich die Westfjorden (Vestfirðir) zu besuchen, da dort die Wetterbedingungen deutliche rauer und nordischer sind und man dort nur mit einem sehr guten 4×4 (ggf. sogar mit Schneeketten) um die Jahreszeit hin kommt. Doch genau Vestfirðir steht noch auf unserer Liste…

Hej Akureyri – Hej du wunderschönes Gästehaus

Auf unserer Route ging es jedoch weiter Richtung Akureyri, die zweit größte Stadt Islands die ganz hoch oben im Norden liegt. Da wir leider ganz plötzlich auftretenden starken Schneefall mit Windböen hatten, dass es uns nicht möglich gemacht hatte im Auto zu campen, mussten wir uns auf die schnelle ein Hotel suchen, dass noch für den Abend frei war und wir hatten Glück! Das Skjaldarvík Guesthouse war noch das einzig verfügbare Hotel. Mit einem Hot Pot direkt mit Blick auf den Fjord, lecker selbstgekochtem nordischen Essen und zwei lustigen Hotelhunden haben wir uns kurzerhand entschlossen noch einen weiteren Tag anzuhängen, da es uns so gut dort gefallen hat. Solltest du planen den Norden Islands zu besuchen, dann ist das Gästehaus ein absoluter Geheimtipp!

Über Husavík ging es weiter nach Mývatn. Dort haben wir in dem wunderschönen Thermalbad Mývatn Nature Bath den Tag verbracht und Abends eine leckere Pizza für schlappe 30€ auf dem Campingplatz gegönnt. Naja – Island ist eben teuer.

Hätten wir gewusst, dass uns der Norden Islands so ans Herz wächst, dann hätten wir definitiv mehr Zeit eingeplant. Die Landschaft im Norden ist noch etwas rauer und da dort weniger Touries sind, haben wir uns am wohlsten gefühlt.

Einmal Longboardfahren in Seyðisfjörður

Über einen steilen Bergpass ging es in das kleine Dorf Seyðisfjörður im Osten Islands. Im Nordic Restaurant gab es ein super leckeres Frühstücksbuffet mit Blick auf den Fjord Seyðisfjörður. Solltest du einmal den Film „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ gesehen haben, dann kannst du dich vielleicht auch an die Szene erinnern, in der Walter Mitty mit dem Longboard in ein kleines Dorf fährt. Genau das Dorf ist Seyðisfjörður. Funfact: Lustigerweise bricht im Film in dem Dorf der Eyjafjallajökull (den ich sogar aussprechen kann, dank eines netten Isländers!) aus und Walter Mitty muss sich so schnell wie möglich vor der Rauchwolke retten. In Wahrheit aber liegen der Eyjafjallajökull und das kleine Dorf Seyðisfjörður 500 km weit voneinander entfernt! 

Über die besten Pommes und Hummersandwiches in Höfn

Da uns die Zeit etwas knapp wurde und wir im Süden noch nichts erkundet hatten, mussten wir beim ersten Mal den Osten etwas vernachlässigen. Zwei weitere Male sind wir jedoch bis in die kleine Ortschaft Höfn gefahren, die als Hummerhauptstadt Islands gilt. Wenn dir Meeresfrüchte schmecken, dann habe ich gleich zwei tolle Empfehlungen für dich: In der Hafnarbudin gibt es das leckerste Hummer-Sandwich mit mega leckeren Pommes zu einem unschlagbaren Preis. Die Location gleicht einem kleinen alten Fast-Food Schuppen aber hat einen tollen Charme und sogar einen Drive-In Schalter an dem sich die Fischer nach dem Feierabend schnell eine Portion Pommes abholen. 

Da die Hotelauswahl in dem kleinen Fischerdorf recht überschaubar ist, kann ich dir das saubere und schöne Hótel Höfn empfehlen. Und hier kommt der zweite Restaurant-Tipp in Höfn: Im Hotel gab es Abends ein super leckeres Essen, welches du Dir nicht entgehen lassen solltest. 

Nur 20 Minuten entfernt liegt die Landeszunge Stokksnes die einen atemberaubenden Blick auf den wunderschönen Berg Vestrahorn und das Meer bietet. Dort solltest du dir unbedingt deine Kamera einpacken denn der Spot ist bekannt für deren wunderschöne Kulisse.

Einmal Nordlichter sehen…

Weiter südlich geht es in Richtung Glacier Lagoon. Dort haben wir die zwei schönsten Nächte verbracht und wurden von der Natur Islands verwöhnt. Das erste Mal im Leben Nordlichter zu sehen war unglaublich schön. Wir hatten ein wunderschönes Zimmer im Fosshotel Glacier Lagoon mit einer rießigen Fensterfrot und einem großen Fensterbett. Von hier aus konnten wir uns das Lichtspiel der Polarlichter anschauen. Da in den Sommermonaten in Island fast 24 Stunden am Tag hell ist und du unbedingt Polarlichter sehen möchtest, dann solltest du frühestens im Oktober nach Island reisen. 

Der Süden Islands

Im Süden tümmeln sich unglaublich viele Sehenswürdigkeiten: von fast unzähligen Wasserfällen, über Jökulsárlón (einem wunderschönen Gletschersee) bis hin zum Black Beach (an dem sehr hohe Wellen brechen) ist für jeden etwas dabei. In Vík solltest du im Restaurant Berg halt machen aber damit rechnen, dass es etwas teurer wird. Da mein Freund damals an dem Tag Geburtstag hatte, habe ich ihm ein tolles Dinner in dem wunderschönen Restaurant im IcelandAir Hotel geschenkt. Das Hotel dazu war ganz okay, würde ich jedoch nicht wieder empfehlen.

Viel schöner und heimeliger dafür war das Gästehaus Farmhouse Lodge in Vík mit Blick auf die Halbinsel Dyrhólaey. Am Eingang werden die Schuhe ausgezogen und man frühstückt gemeinsam wie eine große Familie mit den anderen Gästen im Haus. Super modern eingerichtet und richtig nordisch hyggelig

Von Vík nach Reykjavík dauert es gut fünf Stunden wenn man zügig durchfährt. Während der Fahrt verändert sich ständig die Landschaft Islands. Vom Eyjafjallajökull bis zu Moosbedeckte Landschaften -es ist einfach wunderschön. 

Ach ich merke ich komme nicht aus dem Schwärmen raus und könnte einfach nur weiter schreiben. Gerne kann ich Dir in einem gesonderten Blogbeitrag ein paar Tipps über Reykjavík zusammen tippen. Lasse mir doch gerne einen Kommentar da. 

Island ist ein wunderschönes Land, das man unbedingt gesehen haben sollte. Aber man sollte auf die Natur achten, nur Wege gehen die erlaubt sind und Flora und Fauna respektieren, denn das wird leider durch den stark wachsenden Tourismus missachtet…

Danke Island für die wunderschöne Zeit, ich freue mich dich bald wieder zu sehen. 

The earth has music 
for those who listen

William Shakespeare

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